Newsflash

CO₂-Preisexplosion: ETS-2-Mehrkosten bei Heizungen mit Gas, Öl und Kohle

22.8.2025
  • Energieunternehmen Enpal (www.enpal.de) analysiert die finanziellen Auswirkungen des steigenden CO₂-Preises auf Haushalte in Deutschland
  • Rund 70 Prozent aller untersuchten Haushalte müssen aufgrund einer Gas-, Öl-, oder Kohleheizung mit deutlichen Mehrkosten rechnen
  • Wo Gasheizungen dominieren, wird es teuer: 94,7 Prozent der Haushalte in Wilhelmshaven sind je nach Gebäudeenergieeffizienzklasse von jährlichen Mehrkosten bis zu 1.425 Euro betroffen

Berlin, 22. August 2025 – Trotz Abschaffung der Gasspeicherumlage müssen Deutsche, die mit Gas heizen, mit deutlich höheren Kosten rechnen. Grund dafür ist das neue Emissionshandelssystem (ETS-2), das 2027 in Kraft tritt. ETS-2 wird schrittweise den nationalen Emissionshandel (nEHS) ersetzen, sodass die CO₂-Bepreisung in diesen Bereichen künftig einheitlich auf EU-Ebene geregelt und der Preis von Angebot und Nachfrage bestimmt wird.

Die Auswertung des Energieunternehmens Enpal (www.enpal.de) zeigt nun die finanziellen Auswirkungen auf Haushalte in Deutschland. Dabei wird klar: Ein Haushalt kann je nach Gebäude­effizienzklasse und Heizart zum CO₂-Kosten-Champion oder -Verlierer werden. 

Hintergrund: Wie wurden die ETS-2-Szenarien analysiert?

Zur Analyse der Mehrkosten wurden drei wissenschaftlich fundierte Szenarien verwendet, die die CO₂-Preisentwicklung prognostizieren:

  • 55 €/Tonne CO₂ basierend auf Zahlen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (“Szenario 1”)
  • 160 €/Tonne CO₂ basierend auf Zahlen der Universität zu Köln (“Szenario 2”)
  • 250 €/Tonne CO₂ basierend auf Zahlen des PIK in Potsdam (“Szenario 3”)

Die dementsprechenden Mehrkosten wurden in dieser Analyse für einen Vier-Personen-Haushalt mit 95 Quadratmetern Wohnfläche berechnet. Der Energieverbrauch der Haushalte wurde basierend auf Werten der Verbraucherzentrale berechnet. Dafür wurden die Energieeffizienzklassen C und G zugrunde gelegt. Der CO₂-Ausstoß der Heizungen wurde basierend auf den Emissionsfaktoren im Gebäudeenergiegesetz berechnet.

ETS-2-Mehrkosten bei Gasheizungen: Auswirkungen für 94,7 Prozent der Anlagen in Wilhelmshaven

Bei Gasheizungen in der Gebäudeeffizienzklasse C ergeben sich jährliche Mehrkosten von 125,40 Euro im Szenario 1, die bis auf 570 Euro im Szenario 3 steigen. 

In der schlechteren Effizienzklasse G fallen die Kosten deutlich höher aus: Von 313,50 Euro in Szenario 1 bis zu 1.425 Euro  im teuersten Szenario. 

Die Haushalte in Städten wie Wilhelmshaven (94,7 Prozent Gasanteil), Oldenburg (93,1 Prozent), Delmenhorst (89,5 Prozent), Neuwied (87,1 Prozent) und Witten (84,9 Prozent) sind aufgrund des hohen Anteils an Gasheizungen besonders vom CO₂-Preis betroffen.

CO₂-Kosten für Ölheizungen: Einfluss der Effizienzklasse

Auch bei Ölheizungen führen steigende CO₂-Preise zu erheblichen Mehrkosten, die je nach Effizienzklasse stark variieren. Bei Gebäudeeffizienzklasse C liegen die Zusatzkosten zwischen 161,98 Euro im Szenario 1 und 736,25 Euro im Szenario 3. In der schlechteren Effizienzklasse G steigen die Mehrkosten von 404,94 Euro bis auf 1.840,63 Euro im teuersten Szenario. 

Besonders betroffen sind Städte wie Schwäbisch Gmünd mit 28,1 Prozent, Offenburg mit 26,4 Prozent und Bergheim mit 25,4 Prozent Anteil an Ölheizungen.

Wenig verbreitet, aber dennoch teuer: CO₂-Mehrkosten für Kohleheizungen im ETS-2

Auch bei Kohle zeigen sich im ETS-2 deutliche Kostenunterschiede je nach Effizienzklasse. Bei Kohle liegen die jährlichen Mehrkosten in Gebäudeeffizienzklasse C zwischen 209 Euro und 950 Euro, während sie in Klasse G von 522,50 Euro bis auf 2.375 Euro im teuersten Szenario steigen. Städte mit einem vergleichsweise hohen Anteil an Kohleheizungen sind unter anderem Dorsten mit 3,2 Prozent, Heidelberg mit 3,1 Prozent und Herten mit 1,3 Prozent.

Wer nicht saniert, muss mit drei- bis vierstelligen Mehrkosten rechnen

Die jährlichen Mehrkosten für Gasheizungen schwanken je nach Gebäudeeffizienzklasse von 125,40 Euro im Szenario 1 bis zu 1.425 Euro im Szenario 3 und betreffen rund 63 Prozent der untersuchten Heizungsanlagen. 

Für Ölheizungen liegen die Mehrkosten zwischen 161,98 Euro und 1.840,63 Euro, was 10,3 Prozent der Anlagen betrifft. Kohleheizungen machen nur 0,02 Prozent der Anlagen aus, verursachen aber mit Mehrkosten von 209 Euro bis zu 2.375 Euro im teuersten Szenario die höchsten finanziellen Belastungen. Die angegebenen Werte beziehen sich auf die Bandbreite von Gebäudeeffizienzklasse C (untere Grenze) bis G (obere Grenze) und den CO₂-Preisszenarien von 55 bis 250 Euro pro Tonne.

Wir sehen täglich, wie stark steigende Energiekosten Haushalte belasten werden, wenn der ETS-2 greift. Deshalb raten wir, jetzt Förderprogramme zu prüfen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, die langfristig vor hohen CO₂-Kosten schützen – etwa durch den Einsatz einer Wärmepumpe, am besten kombiniert mit einer Photovoltaikanlage, und den Umstieg auf Elektromobilität. So lassen sich fossile Energieträger Schritt für Schritt ersetzen und die Haushaltskasse spürbar entlasten“, so Wolfgang Gründinger, Chief Evangelist Officer von Enpal.

Über die Untersuchung

Die Untersuchung basiert auf Emissionsfaktoren, die gemäß der Anlage 9 des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) ermittelt wurden (https://www.gesetze-im-internet.de/geg/anlage_9.html; Abruf 12.08.2025). Die Daten zu den verwendeten Energieträgern in den jeweiligen Städten wurden dem Klimadashboard entnommen (https://klimadashboard.de/charts/8267b6b9-605d-4603-a8b4-4ad9e6a3c553; Abruf: 20.06.2025). Für die Einstufung der Gebäude in die Energieeffizienzklassen C und G orientierte sich die Analyse an den Richtlinien von der Verbraucherzentrale  (Abruf: 12.08.2025).

Die Berechnung der Szenarien ergibt sich aus den Annahmen und Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (Szenario I: 55 Euro/Tonne CO₂), der Uni Köln (Szenario II: 160 Euro/Tonne CO₂) und dem PIK Potsdam (Szenario III: 250 Euro/Tonne CO₂). Für das Ausgangsszenario wurde eine Wohnung von 95 Quadratmetern angenommen. Als Beispiel wurden die Energiewerte für Energieeffizienzklasse C und G berechnet. Nach Berechnung des Jahresbedarfs an kWh / Quadratmeter wurde der Energiebedarf mit dem Emissionsfaktor des entsprechenden Energieträgers multipliziert. Die berechneten Tonnen CO₂ wurden mit den Kosten der verschiedenen Szenarien erneut multipliziert, um auf die Jahresmehrkosten zu kommen.

Über Enpal

Enpal, das Greentech-Einhorn in Deutschland, bietet eine integrierte Gesamtlösung für erneuerbare Energie und leistet damit Pionierarbeit in der Energiewende. Das seit 2022 profitable Unternehmen hält mit dem Verkauf von monatlich mehreren tausend neuen Energiesystemen eine führende Marktposition für Solaranlagen für den Privatgebrauch in Deutschland. Die Solaranlage ist dabei Teil des integrierten Energie-Ökosystems aus Stromspeicher, Ladesäule, Wärmepumpe und des Enpal-Energiemanagers, der eine intelligente Kombination aus Hardware und Software ist. Gegründet 2017, digitalisiert und revolutioniert Enpal mit seinem Mietmodell sowie der flexiblen, anzahlungsfreien Kaufoption die Anschaffung von grüner Energie für ein von fossiler Energie unabhängiges Eigenheim. Mehr als 60.000 von Enpal ausgestattete Haushalte bilden bereits unsere klimafreundliche Community für erneuerbare Energien. Zu den Investoren von Enpal gehören einige der weltweit größten Impact- und Technologieinvestoren wie TPG Rise Climate, Softbank Vision Fund II, Princeville Climate Technologies, HV Capital, Activate Capital und The Westly Group. 

Pressekontakt: 

Unternehmenskommunikation
Lea Heck
presse@enpal.de

Sie haben Fragen?
Das sind unsere Ansprechpartner

Ansprechpartner für Presse & Stakeholder

Dr. Wolfgang Gründinger und Lea Heck aus der Unternehmenskommunikation sind die Ansprechpartner für die Presse.

presse@enpal.de

Boris Radke

Chief Communications Officer

boris.radke@enpal.de